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Im Herzen frei

Sara Schneiter Sara Schneiter

Wahre Freiheit beginnt in meinem Herzen. Es dreht sich alles um die Frage, wen oder was ich anbete.

In meinem letzten Blogpost "Auf, in die Freiheit!" habe ich über die Entscheidung geschrieben, mich auf den Weg in die Freiheit zu machen. Mit diesem Text möchte ich den dazugehörigen Prozess in meinem Herzen beleuchten. Denn Freiheit hat sehr viel mit dem Herzen und mit Loyalität gegenüber innerer Antreiber zu tun.

Wirklich frei

Jesus sagt: "Wen der Sohn befreit, der ist wirklich frei." Wow! Was für ein Versprechen! Was für eine gute Nachricht: Wo Jesus freisetzt, kommt echte, wahre Freiheit. Wenn du Inspiration brauchst, wie so ein Leben aussehen könnte, schau dir Jesus selbst an: Er lebte total in dieser Freiheit. Er hatte keine Mühe Menschen zu enttäuschen, Opfer zu bringen, unkonventionelle Wege zu gehen, unpopuläre Dinge zu sagen, abgeschriebene Menschen anzunehmen, abgelehnt zu werden, auf Status zu verzichten. Er war wirklich frei von den Gesetzen dieser Welt. Und er war frei von inneren Antreibern. Er war sogar bereit seine eigenen Wünsche und Pläne loszulassen. In völliger Hingabe und absolutem Gehorsam seinem Vater gegenüber zu leben. Nicht aus Furcht. Nicht um etwas zu erfüllen. Nicht um gut dazustehen. Sondern aus Beziehung. Aus Liebe.

Eigene Pläne loszulassen, Hingabe und absoluter Gehorsam klingt wie ein Widerspruch zu Freiheit. Findest du nicht? Wenn jemand über mich bestimmt, bin ich doch nicht frei! Nicht aber, wenn du den Gehorsam freiwillig wählst. Und Jesus hat es gewählt. Als er in der Wüste vom Teufel versucht wurde. Als er im Garten Gezemaneh gebetet hat. Als er sein Leben liess am Kreuz.

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Photo by Neal E. Johnson / Unsplash

Liebe als Antrieb

Was hat Jesus angespornt, nicht zu tun, was er will? Was hat ihn motiviert im Moment Schwieriges und Schmerzhaftes freiwillig zu wählen? Ich bin überzeugt, es war die Liebe seines Vaters zu ihm. Er kannte Gott, den Vater. Er war sich bewusst, wie Gott über ihn denkt. Er war sich seiner Liebe sicher. Die Nähe zum Vater hat ihn so viel mehr erfüllt, als irgendetwas anderes. Er hat die Herrlichkeit Gottes gesehen und wollte sie durch nichts eintauschen.

Wenn Menschen Jesus gefragt haben, wie sie leben sollen, hat er immer betont:

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das erste und grösste Gebot. (Matthäus 22.37-38)

Es geht also einmal mehr um die Frage, wen oder was ich von Herzen liebe, ehre und anbete. Ist es Gott oder gibt es andere Dinge, die mir im entscheidenden Moment wichtiger sind? Die Bibel nennt diese Dinge Götzen (an sich gute Dinge, von denen wir aber etwas erwarten, was nur Jesus uns geben kann). Statt unsere Erwartung zu erfüllen, nehmen sie uns gefangen und knechten uns. Sie treiben uns an und reden zu uns, wie wir uns verhalten sollen. Bleiben sie in unserem Leben unerkannt und unangetastet, werden sie uns zerstören.

Das kommt dir bekannt vor? Ja, stimmt, wir haben viel über Götzen gehört in den Predigten der vergangenen Jahre. Und hier auf dem Blog darüber gelesen. Ich hab es rational begriffen, theoretisch verstanden. Doch erst jetzt beginne ich wirklich zu verstehen, nein, zu erahnen, was das in meinem Leben bedeutet. Denn Gottes Gnade hat meine Augen geöffnet für Götzen in meinem Leben.


Photo by Aida L / Unsplash

Innere Antreiber, die knechten

Ein Götz - ein innerer Antreiber - den Gott mir aufgezeigt hat, ist es, gut dastehen zu wollen. Niemanden zu enttäuschen. Zu gefallen. Zu genügen. Nicht negativ aufzufallen. Natürlich läuft das nicht bewusst ab. Es ist ein Gesetz in meinem Herzen, das wie automatisch funktioniert. Ich sehe es erst an der Auswirkung. An meiner Reaktion auf Belanglosigkeiten erahne ich, dass da etwas nicht stimmt.

Ein Beispiel: Kürzlich habe ich eine einfache, sachliche Frage als Kritik aufgefasst und mich entsprechend verteidigt. Es begann gedanklich und mit körperlichen Anzeichen wie schnelles Herzklopfen, Rastlosigkeit. Ich konnte an nichts anderes mehr denken, als daran, wie das passieren konnte oder wie ich das wieder geradebiegen kann. In meinem Herzen war ich nicht frei, sondern hörte auf die Stimmen, die mir sagten: "Das kannst du so nicht stehen lassen!" "Du musst dich wieder ins rechte Licht rücken." Ich war meinen inneren Antreibern gegenüber loyal und was Gottes Geist sprach, nahm ich gar nicht wahr.

Kennst du solch heftige Reaktionen, die rational betrachtet nichts mit dem Auslöser zu tun haben? Traust du dich da hinzusehen? Das braucht Mut. Denn es wird klar, dass wir getäuscht wurden. Und das tut weh. Es kratzt an unserem Stolz. Ich möchte dich dazu ermutigen hinzusehen. Gemeinsam mit dem Heiligen Geist. Im Licht seiner Wahrheit. Denn da ist keine Verdammnis. Er ist die Liebe in Person. Er kennt dich durch und durch und liebt dich trotzdem.

One Way Sign on a white brick wall
Photo by Phil Hearing / Unsplash

Nur ein Weg führt in die Freiheit

Das Evangelium bezeugt, dass es nur einen Weg gibt von inneren Antreibern frei zu werden: In dem ich Jesus zum einzigen Gott und Herrn in meinem Leben erhebe, ihn von ganzem Herzen liebe und ihm folge. Ich kann mich nicht selbst befreien. Ich werde es nicht schaffen durch Leistung, nett sein, was weiss ich, frei zu werden von meinen inneren Antreibern. Darum höre ich auf, das zu versuchen. Ich kapituliere und erkenne: Jesus, ich brauche dich, sei mein Erlöser! Ich möchte deiner Stimme folgen. Nicht länger Knecht von falschen Loyalitäten sein. Und so übe ich mich darin, Entscheidungen zu treffen, zu denen du mich aufforderst. Auch wenn sie andere Menschen enttäuschen werden.

Es ist mein Gebet, dass der Heilige Geist uns das Herz des Vaters offenbart. Mehr und mehr. Denn ich glaube, das war das Geheimnis von Jesus, von Paulus, von Maria, von David, von Petrus, von Ruth und allen anderen, die in dieser Unerschrockenheit, Furchtlosigkeit und Freiheit lebten: Sie haben Gottes Güte geschmeckt. Seine überfliessende Liebe und Gnade erfahren. Seinen Frieden erlebt. Und jede Begegnung mit Gott hat ihr Herz neu in Brand gesetzt.

Deshalb, mach dich auf! Suche die Gegenwart Gottes. Nimm dir Zeit für den Einzigen, der dich erlösen kann. Geh auf Entdeckungsreise in seinem Wort. Schaff Raum für den Heiligen Geist! Und du wirst frei in deinem Herzen! Wirklich frei.


Photo by Rowan Heuvel / Unsplash

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