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Das grösste Problem der Welt

Emanuel Hunziker Emanuel Hunziker

Good News: Gott will Dich stark machen! Er tut das, indem er dir eine Jesus-Identität schenkt. Doch wie funktioniert das praktisch?

Im Jahr 1910 stellte die britische „Times“ ihren Lesern die Frage, welches heutzutage das größte Problem sei. Die kürzeste Antwort soll dabei von G. K. Chesterton eingetroffen sein:

„Sehr geehrte Herren,
Ich bin es.
Hochachtungsvoll,
G.K. Chesterton.“



Was G.K. Chesterton auf selbstironische Weise kundtat, gehört zur Kernbotschaft von Jesus: Das grösste Problem der Welt findet sich beim Menschen selbst. Genauer gesagt, im menschlichen Herzen. Da ist es finster. Die Beziehung zum Gott der Erleuchtung ist zerbrochen. Jesus kam, um uns mit Gott zu versöhnen und die Finsternis in unserem Herzen mit seinem Licht zu besiegen.

Religion will uns weismachen: Wenn du was Gutes tust, schuldet dir Gott etwas. Wenn du was Falsches tust, dann schuldest du Gott etwas. Beide Konzepte sind falsch. Jesus kam nicht auf diese Erde und starb nicht am Kreuz um eine neue Religion zu gründen. Jesus kam, um mit Dir und mir in eine liebevolle Beziehung zu treten und den Zeitlauf der Welt für immer zu verändern. (Markus Wenz)

Scheinheilig

Auch wenn sich die westliche Welt wandelt, in eine postchristliche Welt, ist das nicht nur negativ zu bewerten. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als äusserlich aufgesetzte Frömmigkeit, die sich scheinheilig gut darstellt, aber im Innern schon lange verrottet ist. Was innerlich am zerfallen ist, stirbt irgendwann ganz.

Weh euch, ihr Scheinheiligen! Ihr seid wie weiß angestrichene Gräber, die äußerlich schön aussehen; aber drinnen sind Totengebeine und alles mögliche Ungeziefer. (Matthäus 23,27)

Der walisische reformierte Prediger und Mediziner Dr. Martin Loyd-Jones ging mit dem Christentum des viktorianischen Zeitalters in England hart ins Gericht. Er kritisierte, dass die Menschen zwar konstant vom Christentum umgeben, berieselt und eingelullt wurden, aber nur wenige die Kernelemente des Evangeliums von Jesus kannten, verstanden und glaubten. Man lebte zunehmend nur noch äusserlich fromm, statt aus einer lebendigen Herzensbeziehung zu Gott. Dadurch degenerierte das Christentum unweigerlich zu einer instabilen Regelreligion.

Solved rubik’s cube / gan cube.
Photo by Olav Ahrens Røtne / Unsplash

Luzifer-Style: Opfer-Mentalität getarnt als Sieger-Identität

Wie löst Jesus das Problem des inneren Zerfalls? Er bietet uns eine Identität an, die sich nicht einmal vor dem Tod zu fürchten braucht! Interessanterweise ahmt die Welt diese Strategie nach. Aber sie verdreht sie, wie sonst auch alles. Denn der Fürst dieser Welt ist der Verdreher, der Diabolos: Luzifer, der Engel des Lichts, der zu erleuchten vorgibt, aber in Wahrheit das Licht auszulöschen sucht, damit er seine finsteren Pläne ausführen kann. Seine angebliche Sieger-Identität basiert in Wahrheit auf einer Opfer-Mentalität.

Luzifers angebliche Sieger-Identität basiert auf einer Opfer-Mentalität. Das Herz bleibt finster, aber macht einen auf erleuchtet. Gleich einer seichten Instagram-Influenzerin, die sich vor der Kamera als erfolgreiche Diva inszeniert, aber in Wahrheit das Leben einer ausgemergelten Facebook-Algorithmen-Sklavin führt.

Johannes Hartl erklärt die Strategie Satans mit folgender Geschichte (sinngemäss, nacherzählt): Stell dir vor, ein König verteilt seinem verarmten Volk kostbare Münzen, die den Besitzer total reich machen und alle seine finanziellen Probleme lösen. Das gefällt dem Gegenspieler des Königs aber ganz und gar nicht, weil er das Volk durch Armut bewusst manipulierbar halten will. Darum verteilt er millionenfach Plastik-Münzen, die den kostbaren Münzen zum Verwechseln ähnlich sehen. Das führt dazu, dass die Menschen nicht mehr zwischen "echt" und "fake" unterscheiden können. Wenn sie dann eine echte Münze in die Hände kriegen, sagen sie: "Schon probiert, das bringt nichts. Nix wert. Verändert nichts." Hartls These: Alle in Europa haben schon vom Christentum gehört. Die Frage ist: WAS haben sie gehört? Könnte es sein, dass sie das echte Evangelium mit einem Fake-Evangelium verwechselt haben?

In dieser Weise sehe ich die westliche Welt überflutet mit fragilen "Plastik-Identitäten", mit dem Ziel, die erlösende Identität in Christus als gleichsam kraftlose und unwirksame Identität unter vielen zu degradieren. Bernhard Meuser umschreibt diesen Trend folgendermassen:

In der Philosophie gibt es derzeit nur noch ein Thema: Identität und Betroffenheit. Finde eine Identität. Sei betroffen und inszeniere dich als Opfer. Und du hast gewonnen. (Bernhard Meuser)

How To Solve A Rubik’s Cube
Photo by Olav Ahrens Røtne / Unsplash

Die Jesus-Identität

Nochmals: Wie löst Jesus das Problem des inneren Zerfalls? Er bietet uns eine neue Identität an, die sich nicht einmal vor dem Tod zu fürchten braucht! Die Jesus-Identität ist die einzige Identität, die du dir nicht selber erarbeiten musst, sondern die du geschenkt bekommst.

Das bedeutet, du machst Gott zum massgebende Validierer deines Lebens. Mit anderen Worten: Er bestimmt deinen Wert und anerkennt deinen Wert. Nicht mehr deine Familie, dein Umfeld oder die Gesellschaft. Und schon gar nicht du selbst.

Auf Grund von WAS wird dein Wert gemessen und bestimmt? Die Grundlage einer Jesus-Identität ist nicht deine Leistung, sondern das Erlösungswerk von Jesus. Diese Identität kannst du nur EMPFANGEN, nicht ERARBEITEN. Keine andere Kultur dieser Welt kann dir das geben.

Jeder Mensch braucht dringend die Gewissheit, dass er angenommen, geliebt und willkommen ist. Wir brauchen dringend die Sicherheit, dass wir wertgeschätzt sind, unabhängig der Up’s und Down’s unserer Leistung. Wir sehnen uns nach einer absolut sicheren Grundlage für unseren Selbstwert, etwas, das unerschütterlich ist und stabiler, als alles andere, was wir kennen. Keine Grundlage, die einmal so und dann wieder ganz anders ist.

Der Prophet Jeremia spricht in diesem Zusammenhang über rissige Zisternen:

Denn mein Volk tut eine zweifache Sünde: Mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und das Wasser nicht halten. (Jeremia 2,13)

Gott ist die lebendige Quelle. Ihn zu verlassen ist das Eine, Lösungen zu suchen, die nicht helfen können, das Andere. Wir versuchen unsere Identität zu festigen und graben unsere eigenen Zisternen, die das Wasser aber nicht halten können. Die Lösungen sind nur kurzfristige Schnell-Lösungen. Jede Person und jede Sache neben Gott, von der du Selbstwert und Bestätigung erwartest – dich miteinbezogen – ist eine rissige Zisterne.

Zu wissen, dass Gottes Augen auf dir ruhen und er sich an dir freut aufgrund dessen, was Jesus für dich tat, ist die stabilste, tiefste und kraftvollste Identität, die es gibt!

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